Warum sich für Telemedizin entscheiden?






Verfasst von: Janina Horn

Lesezeit: 10 Minuten

Veröffentlicht am: 13.12.2024

Verfasst von: Janina Horn

Lesezeit: 10 Minuten

Veröffentlicht am: 13.12.2024



Ein Arztbesuch ohne Wartezimmer, dafür bequem von zu Hause aus – Telemedizin verändert, wie wir medizinische Leistungen wahrnehmen. Sie eröffnet neue Möglichkeiten, besonders für Menschen mit chronischen Erkrankungen oder eingeschränkter Mobilität. 

Von der Beratung bis zur Therapie, sogar bei der Verschreibung von medizinischem Cannabis, bietet die digitale Behandlung nicht nur Flexibilität, sondern auch Effizienz. Wie funktioniert die Fernbehandlung genau und welche Vorteile bringt sie mit sich? 

Erfahren Sie hier, wie das geht. 


INHALTSVERZEICHNIS


Telemedizin: Ablauf

Warum sich für Telemedizin entscheiden?

Cannabis auf Rezept auch bei Telemedizin möglich

Das sagt die Bundesärztekammer zur Telemedizin

FAQ zum Thema Telemedizin


Telemedizin: Ablauf


Die Fernbehandlung ist eine einfache und effiziente Möglichkeit, ärztliche Unterstützung zu erhalten – ohne die Praxis aufsuchen zu müssen. Die häufigsten genutzten Möglichkeiten sind diese:

Ferndiagnose über Fragebogen ohne persönliches Gespräch. Der Prozess läuft folgendermaßen ab:

  • Anmeldung und Registrierung: Medizinischen Fragebogen ausfüllen. Hierbei werden relevante Gesundheitsdaten und bisherige Therapien erfasst.
  • Ärztliche Prüfung: Ihre Angaben werden von kooperierenden Ärztinnen und Ärzten werktags in der Regel innerhalb von 5 bis 90 Minuten sorgfältig geprüft. Ein persönliches Gespräch ist nicht immer erforderlich.

 

Zudem gibt es die Möglichkeit zu einem persönlichen Gespräch. Dabei wäre der Ablauf folgendermaßen:

  • Kontaktaufnahme: Sie vereinbaren einen Termin für die Fernbehandlung, entweder telefonisch oder über ein Online-Buchungssystem.
  • Technische Vorbereitung: Stellen Sie sicher, dass Sie ein internetfähiges Gerät mit Kamera und Mikrofon bereithalten. Ein Smartphone, Tablet oder Computer eignet sich dafür optimal. 
  • Zugang zur Sprechstunde: Vor Ihrem Termin erhalten Sie von der Praxis einen Zugangslink oder einen Zugangscode, mit dem Sie sich in die Videosprechstunde einwählen können. 
  • Virtuelles Gespräch: Während der Sprechstunde schildern Sie Ihre Symptome und können Fragen stellen. Falls nötig, zeigen Sie betroffene Körperstellen mithilfe der Kamera.
  • Diagnose und Behandlung: Ihr Arzt oder Ihre Ärztin stellt eine Diagnose, gibt Therapieempfehlungen oder stellt bei Bedarf ein Rezept aus. 
  • Erweiterte Überwachung: Falls erforderlich, können Sie spezielle Geräte nutzen, um Gesundheitsdaten wie Blutdruck oder Blutzuckerwerte zu messen. Diese Daten werden digital an die Praxis übermittelt, um Ihre Behandlung besser zu überwachen.

 

Dies sind die letzten Schritte, egal für welche Form Sie sich entscheiden:

  • Rezeptausstellung: Bei positiver Beurteilung wird ein Rezept für medizinisches Cannabis ausgestellt. Dieses wird direkt an eine Partnerapotheke oder eine Apotheke Ihrer Wahl übermittelt.
  • Medikamentenlieferung: Die ausgewählte Apotheke versendet das Medikament diskret und schnell direkt zu Ihnen nach Hause.  

Diese vollständigen digitalen Prozesse ermöglicht es Ihnen, ohne Wartezeiten oder persönliche Arztbesuche Zugang zu medizinischem Cannabis zu erhalten. Bitte beachten Sie, dass die Kosten für das Rezept und die Medikamente in der Regel selbst zu tragen sind, da es sich um ein Privatrezept handelt.


Warum sich für Telemedizin entscheiden?


Die Telemedizin hat verschiedene Vorteile für die Patienten. Diese gehen über die reine Ortsungebundenheit hinaus. 

Telemonitoring für chronische Erkrankungen 

Wenn Sie an einer chronischen Erkrankung wie Herzinsuffizienz, Diabetes oder Bluthochdruck leiden, ermöglicht Telemonitoring eine kontinuierliche Überwachung Ihrer Vitalparameter. Sie erfassen regelmäßig Werte wie Blutdruck, Blutzucker oder Herzfrequenz, die automatisch an Ihr medizinisches Team übermittelt werden. 

So können Ärztinnen und Ärzte frühzeitig auf Veränderungen reagieren und Ihre Therapie entsprechend anpassen. Dies erhöht Ihre Sicherheit und kann Krankenhausaufenthalte reduzieren. 

Teletherapie: Unterstützung für psychische Gesundheit 

Teletherapie bietet Ihnen die Möglichkeit, psychotherapeutische Unterstützung bequem von zu Hause aus zu erhalten. Über sichere Videoverbindungen führen Sie Gespräche mit Ihrer Therapeutin oder Ihrem Therapeuten. Dies erleichtert den Zugang zur Therapie, insbesondere wenn Sie in ländlichen Gebieten leben oder mobilitätseingeschränkt sind. Studien zeigen, dass Teletherapie ebenso effektiv sein kann wie traditionelle Sitzungen und dabei hilft, Wartezeiten zu verkürzen. 

Regelversorgung und Nachsorge durch Telemedizin 

Telemedizin erleichtert die regelmäßige Versorgung und Nachsorge, insbesondere nach Operationen oder bei chronischen Erkrankungen. Durch virtuelle Konsultationen können Sie mit Ihrem medizinischen Team in Kontakt bleiben, ohne lange Anfahrtswege in Kauf nehmen zu müssen. 

Dies ist besonders vorteilhaft für ältere Menschen oder Patientinnen und Patienten in ländlichen Regionen. Telemedizin ermöglicht es, Therapiepläne flexibel anzupassen und den Heilungsverlauf engmaschig zu überwachen. 




Cannabis auf Rezept auch bei Telemedizin möglich


Spezialisierte Telemedizin-Plattformen bieten Ihnen die Möglichkeit, ärztliche Konsultationen bequem von zu Hause aus durchzuführen und bei entsprechender Indikation ein Cannabis-Rezept zu erhalten.

Für folgende Erkrankung könnte eine Behandlung mit Cannabis in Frage kommen:

Bitte wenden Sie sich für weitere Indikationen an einen entsprechenden vertrauenswürdigen Ansprechpartner.

 

Einige Telemedizin Anbieter in Deutschland:

  • Cannazen bietet einen schnellen, einfachen und diskreten Zugang zu medizinischem Cannabis. Spezialisierte Ärzte bearbeiten die Rezepte bereits innerhalb von 90 Minuten. Außerdem vereinfacht Cannazen durch Partnerschaften mit Apotheken den  Bestellprozess – hier kann in einem Aufwisch auch das Rezept eingelöst und das Medikament bestellt werden. Alle Prozesse – von der Beratung über die Verschreibung bis hin zur Lieferung – sind „Made in Germany“,  Ein Rezept kostet 9,99€ und es gibt bereits Blüten ab 5,99€/gr.

 

  • MrNice ist eine Plattform die  Zugang zu medizinischer Cannabistherapien anbietet. Sie fördern einen offenen und sicheren Umgang mit Cannabis, und sind inspiriert von Howard Marks, der mit seinem Spitznamen „Mr Nice“ die Akzeptanz von Cannabis geprägt hat. Die erste Verordnung kostet 0,99 €, das Folgerezept 13,90 € und die Videosprechstunde 22,50€.

 

  • Über DrAnsay können Patienten eine Online-Sprechstunde zur Beratung über medizinisches Cannabis wahrnehmen. Bei medizinischer Notwendigkeit ist eine Rezeptausstellung möglich. Ein Erstgespräch, Folgerezept und Videosprechstunde kosten jeweils 4,20 €. Die Plattform arbeitet mit Privatärzten im Ausland

 

  • DrABC bietet eine digitale Plattform, die Patienten mit EU-registrierten Ärzten und lizenzierten Versandapotheken verbindet. Das Unternehmen ermöglicht sichere, einfache und gesetzeskonforme Telemedizin-Lösungen, einschließlich der Verschreibung und Lieferung zugelassener Medikamente. Preise: ein Erstgespräch kostet ab 1,00 €, ein Folgerezept ab 0,00 € und eine Videosprechstunde ca. 29,00 €

 

  • Bloomwell Ehemals Algea Care ist ein weiterer Anbieter für medizinisches Cannabis und unterstützt Patienten durch eine nahtlose Kombination aus ärztlicher Beratung, Verschreibung und zuverlässiger Produktlieferung. Das Unternehmen legt besonderen Wert auf Qualität, Sicherheit und die individuelle Betreuung seiner Patienten, um deren Lebensqualität zu verbessern. Erstgespräch sind ab 25,22 €, Folgerezepte für 28,25 € und Videosprechstunden für 45,45 € zu bekommen.

 

  • GreenMedical ist eine Plattform für schnelle und unkomplizierte Cannabis-Rezepte. Erstgespräche kosten 13,90 €, Folgerezepte 13,90 €. Im Angebot ist eine Auswahl aus 400+ Cannabissorten.

 

  • Über ein Privatrezept kann bei bestimmten Symptomen und bestätigter Diagnose eines Arztes, ein Patient Zugang zu medizinischem Cannabis bekommen. Die Kosten hängen von der Art und Menge des verschriebenen Produkts ab.

Das sagt die Bundesärztekammer zur Telemedizin


Die Bundesärztekammer (BÄK) betrachtet Telemedizin als sinnvolle Ergänzung der Gesundheitsversorgung, fordert jedoch klare Standards. Ärztinnen und Ärzte müssen sicherstellen, dass telemedizinische Leistungen qualitativ gleichwertig zu persönlichen Konsultationen sind. Datenschutz und ärztliche Schweigepflicht stehen dabei im Fokus. 

Die Abrechnung erfolgt über die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ), wodurch die Integration telemedizinischer Angebote erleichtert wird. Ein zentrales Element ist die elektronische Patientenakte (ePA), die Patienten ermöglicht, ihre medizinischen Daten sicher zu verwalten und den Zugriff zu steuern. Die BÄK betont, dass die ePA klassische Dokumentationen ergänzt, nicht ersetzt. 

Die Telemedizin bietet große Chancen, erfordert jedoch verlässliche Regeln, um Qualität und Sicherheit zu gewährleisten.


FAQ zum Thema Telemedizin


Im Folgenden finden Sie Antworten auf weitere Fragen zum Thema. 

Was ist der Begriff Telemedizin und welche telemedizinischen Anwendungen gibt es? 

Der Begriff Telemedizin bezeichnet die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien zur Gesundheitsversorgung. Telemedizinische Anwendungen umfassen unter anderem Videosprechstunden, Telediagnostik und Teleradiologie. 

Wie funktioniert eine Videosprechstunde und welche Vorteile bietet sie für Patientinnen und Patienten? 

Eine Videosprechstunde ermöglicht es der Ärztin, mit der Patientin per Video zu kommunizieren. Dies bietet den Vorteil, dass Patientinnen und Patienten bequem von zu Hause aus medizinische Beratung und Diagnostik erhalten können, was besonders in ländlichen Gebieten die Gesundheitsversorgung verbessert. 

Welche Rolle spielt die Digitalisierung im Gesundheitswesen für die telemedizinischen Leistungen? 

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen fördert die Entwicklung und Implementierung telemedizinischer Leistungen, indem sie eine bessere Übertragung von Daten und Informationen zwischen Arzt und Patient ermöglicht. Dies führt zu effizienteren Diagnosen und Behandlungen. 

Sind telemedizinische Leistungen auch für Cannabispatienten verfügbar? 

Ja, telemedizinische Leistungen sind auch für Cannabispatienten verfügbar. Ärzte können über Videosprechstunden Beratungen anbieten und die Notwendigkeit von Cannabis als Teil einer Therapie beurteilen. 

Wie wird die Vergütung für telemedizinische Anwendungen geregelt? 

Die Vergütung für telemedizinische Anwendungen wird in Deutschland durch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) geregelt. Bestimmte telemedizinische Leistungen können nach § 87 Abs. EBM abgerechnet werden. 

Welche Informationen zum Thema Telemedizin sind für Ärzte und Psychotherapeuten wichtig? 

Ärzte und Psychotherapeuten sollten sich über die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Vergütungssysteme sowie die Möglichkeiten der Telemedizin informieren, um diese effektiv in ihre Praxis integrieren zu können. 

Wie hat die Corona-Pandemie die Nutzung von Telemedizin beeinflusst? 

Die Corona-Pandemie hat die Nutzung von Telemedizin stark gefördert, da viele Patientinnen und Patienten während der Pandemie nicht in Krankenhäuser gehen wollten. Die Akzeptanz und Verbreitung telemedizinischer Anwendungen hat dadurch erheblich zugenommen. 

Welche Herausforderungen gibt es bei der Implementierung telemedizinischer Anwendungen? 

Zu den Herausforderungen gehören die Sicherstellung der Datensicherheit, die technische Ausstattung von Patientinnen und Patienten sowie die Schulung von Ärzten und medizinischem Personal im Umgang mit telemedizinischen Technologien. 

Wie wird die Qualität von telemedizinischen Behandlungen sichergestellt? 

Die Qualität von telemedizinischen Behandlungen wird durch festgelegte Bewertungsmaßstäbe und Richtlinien sichergestellt, die von Fachgesellschaften und der Kassenärztlichen Vereinigung entwickelt wurden, um die Funktionalität und Sicherheit der erbrachten Leistungen zu garantieren.



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