Vom 28.09. bis 01.10.2022 findet unter dem Motto „Palliativversorgung – Segeln hart am Wind“ im Congress Centrum Bremen der 14. Kongress der DGP (Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin) statt. Expertinnen und Experten wollen sich dort im maritimen Umfeld des Nordens Grenzerfahrungen und Herausforderungen der Palliativversorgung widmen.
Die Palliativversorgung ist wie kein anderer Bereich in der Medizin multiprofessionell geprägt. Der DGP hat gemeinsam eine Fachrichtung geformt, die immer mehr fachliche, aber auch gesellschaftliche Aufmerksamkeit auf sich lenkt und vor vielschichtigen Herausforderungen steht. Nicht erst die Covid-19- Pandemie hat einen gesteigerten und veränderten Bedarf an professionell und ehrenamtlich Begleitenden sowie Behandelnden in der Palliativversorgung verursacht. Die Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen mit der Intention, die Versorgungsqualität sowie die Lebensqualität von Patient:innen und Angehörigen zu verbessern, führte schon zuvor zu neuen und erweiterten Aufgaben. Gleichzeitig zeigen die ethischen Kontroversen der Pandemie und die hitzige Sterbehilfe-Debatte die hohen Anforderungen an fachliche und ethische Kompetenz und Positionierung. Dies wirkt sich auf die Qualität und die Quantität der Arbeit aus und unterstreicht die Notwendigkeit der Evaluation von (in-) akzeptablen Grenzerfahrungen und potentiell veränderten Belastungen und Bedürfnissen von Behandlungsteams in der Palliativversorgung.
Die zunehmenden Anforderungen bedeuten auch einen steigenden Bildungsanspruch sowohl an allgemeiner als auch an spezialisierter Kompetenz von Palliativversorgung. Hinzu kommen strukturelle Veränderungen, wie beispielsweise die reformierte Pflegeausbildung (Stichwort Generalistik) und sich zunehmend etablierende Module im Medizinstudium. Neue Wege der Lehre müssen nun geebnet und etabliert werden und sollten die Besonderheiten der Multiprofessionalität durch interprofessionelle Lernkonzepte berücksichtigen.
Die Wissenschaft spürt gebündelt diese Entwicklungen und ist nicht selten vor die Frage gestellt: Was wäre gut zu wissen, wie können wir dies messen und was können wir dafür unseren Patient:innen, ihren Angehörigen und auch den Expert:innen zumuten? Es ist ein schmaler Grat, zwischen Bedarf an Wissen, sowie ethischen und rechtlichen Grenzen.
Dieser Kongress vereint in seinem Motto “Segeln hart am Wind” genau diese Komponenten. Kommen Sie nach Bremen und nutzen Sie die Chance, sich über Berufsgruppen und Fachrichtungen hinweg gemeinsam darüber auszutauschen, sich diskursiv auseinanderzusetzen, neue Blickwinkel kennenzulernen und uns gemeinsam im Norden den (fachlichen) Wind um die Nase wehen zu lassen.
Quelle: Vorprogramm des 14. DGP-Kongresses: https://dgp2022.de/wp-content/uploads/2021/12/DGP_Vorprogramm_Kongress_2022_online_2.pdf
Weitere Informationen: https://dgp2022.de/