Cannabisextrakt und Cannabis Blüten: Medizinische Anwendung erklärt






Verfasst von: Janina Horn

Lesezeit: 12 Minuten

Veröffentlicht am: 07.06.2024

Verfasst von: Janina Horn

Lesezeit: 12 Minuten

Veröffentlicht am: 07.06.2024




Cannabis wird in der Medizin zunehmend in verschiedenen Formen genutzt, darunter Cannabisblüten und Cannabisextrakte.

Beide Darreichungsformen haben spezifische Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten, die sie für bestimmte Krankheitsbilder und Therapieziele besonders geeignet machen.

Diese Vielfalt ermöglicht eine individuell angepasste Behandlung von Patienten.

In diesem Artikel erfahren Sie alles zu Herstellung, Wirkung und Vorteilen von Cannabisextrakten im Vergleich zu Cannabisblüten inklusive der wichtigsten Unterschiede und Anwendungsgebiete beider Formen.



INHALTSVERZEICHNIS


Cannabisextrakte und Cannabis Blüten: Definition

Was sind die Unterschiede zwischen Cannabisblüten und Extrakt?

Wie wirken CBD und THC bei der medizinischen Anwendung?

Wie unterscheiden sich Cannabinoide und Terpene in Blüten und Extrakten?

Darreichungsformen für Cannabisextrakte und -blüten

Dosierung von Cannabisextrakten und Blüten

Fazit: Cannabisextrakte und Cannabis Blüten

FAQ zu Cannabisextrakte



Cannabisextrakt Pipette und Glasfläschchen

Cannabisextrakte und Cannabis Blüten: Definition


Cannabisextrakt und Cannabisblüten sind zwei verschiedene Formen von Cannabisprodukten, die aus der Cannabispflanze gewonnen werden.

Cannabisextrakt

Cannabisextrakt bezieht sich auf eine konzentrierte Form von Cannabinoiden und anderen Wirkstoffen, die aus der Cannabispflanze extrahiert werden. Diese Extraktion erfolgt in der Regel mithilfe von Lösungsmitteln wie CO2 oder Ethanol.

Cannabisextrakte können in verschiedenen Formen vorliegen, darunter Öle, Tinkturen, Konzentrate und Isolate.

Sie enthalten eine höhere Konzentration an Cannabinoiden und Terpenen im Vergleich zu Cannabisblüten und bieten eine längere Wirkungsdauer sowie eine genauere Dosierung.

Mehr zum synergistischen Effekt von Terpenen und Cannabis, finden Sie im Artikel zum Thema Entourage-Effekt.

Cannabisblüten

Cannabisblüten sind die unverarbeiteten, getrockneten Blüten der weiblichen Cannabispflanze. Sie enthalten eine Vielzahl von Cannabinoiden, Terpenen und anderen Wirkstoffen in natürlicher Form.

Cannabisblüten werden normalerweise geraucht, verdampft oder zur Herstellung von Cannabisprodukten wie Esswaren und Tees verwendet.

Im Vergleich zu Cannabisextrakten haben Cannabisblüten eine schnellere Wirkung und eignen sich besser für die Behandlung von akuten Symptomen oder Schmerzspitzen.


Was sind die Unterschiede zwischen Cannabisblüten und Extrakt?


Die Unterschiede zwischen Cannabisblüten und Extrakt liegen in ihrer Zusammensetzung, ihrer Wirkungsweise und ihren Anwendungsmöglichkeiten.

Zusammensetzung

Cannabisblüten bestehen aus den getrockneten Blütenständen der weiblichen Cannabispflanze und enthalten eine natürliche Mischung von Cannabinoiden, Terpenen und anderen Wirkstoffen.

Cannabisextrakte hingegen sind konzentrierte Formen von Cannabinoiden und anderen Wirkstoffen, die mithilfe von Extraktionsverfahren aus den Blüten gewonnen werden. Sie können eine höhere Konzentration an spezifischen Cannabinoiden wie THC oder CBD enthalten und sind oft frei von Pflanzenmaterial.

Wirkungsweise

Cannabisblüten wirken normalerweise schnell, insbesondere wenn sie geraucht oder verdampft werden, da die Wirkstoffe direkt über die Lunge aufgenommen werden.

Die Wirkung von Cannabisextrakten setzt langsamer ein, insbesondere wenn sie oral eingenommen werden, da sie erst den Verdauungstrakt passieren müssen. Jedoch dauert die Wirkung von Cannabisextrakten oft länger an und kann gleichmäßiger sein als die von Cannabisblüten.

Anwendungsmöglichkeiten

Cannabis Blüten werden typischerweise geraucht, verdampft oder zur Herstellung von Esswaren und Tees verwendet. Sie eignen sich gut für die Behandlung von akuten Symptomen oder Schmerzspitzen.

Cannabisextrakte hingegen können oral eingenommen oder sublingual verabreicht werden und bieten eine genauere Dosierung. Sie eignen sich besonders für die Behandlung von anhaltenden, chronischen Beschwerden, bei denen eine kontinuierliche Wirkung gewünscht wird.

Insgesamt bieten Cannabisblüten und Extrakt verschiedene Optionen für die medizinische Anwendung von Cannabis, wobei die Wahl zwischen den beiden Formen von individuellen Bedürfnissen und Therapiezielen abhängt.



Cannabisextrakt Cannabis Blüten Medzinische Anwendung

Wie wirken CBD und THC bei der medizinischen Anwendung?


CBD (Cannabidiol) und THC (Tetrahydrocannabinol) sind zwei der wichtigsten Wirkstoffe in Cannabisblüten und -extrakten und haben unterschiedliche Auswirkungen auf den Körper:

THC (Tetrahydrocannabinol)

  • THC ist der psychoaktive Bestandteil von Cannabis, der für die “Rauschzustände” verantwortlich ist.
  • Es hat auch schmerzlindernde, entzündungshemmende und antiemetische (gegen Übelkeit) Eigenschaften.
  • Bei der medizinischen Anwendung kann THC Schmerzen lindern, Übelkeit reduzieren, den Appetit steigern und Muskelkrämpfe verringern.
  • In Cannabisblüten und -extrakten kann der THC-Gehalt variieren, wobei THC-dominante Produkte für bestimmte medizinische Anwendungen bevorzugt werden, wie z. B. die Behandlung von starken Schmerzen oder Übelkeit.

In diesem Artikel erfahren Sie mehr zur Wirkung von THC auf das Gehirn.

CBD (Cannabidiol)

  • CBD hat keine psychoaktive Wirkung und verursacht daher keine “Rauschzustände”.
  • Es wird oft für seine entzündungshemmenden, angstlösenden, schmerzlindernden und krampflösenden Eigenschaften
  • Bei der medizinischen Anwendung kann CBD dazu beitragen, Angstzustände zu reduzieren, Entzündungen zu bekämpfen, Schmerzen zu lindern und Krämpfe zu verringern.
  • Sowohl in Cannabisblüten als auch -extrakten kann CBD in verschiedenen Konzentrationen vorkommen und wird für eine Vielzahl von medizinischen Anwendungen verwendet.

In Cannabisblüten und -extrakten arbeiten CBD und THC oft zusammen und können sich gegenseitig verstärken, was als “Entourage-Effekt” bekannt ist. Dies bedeutet, dass die Kombination verschiedener Cannabinoide und Terpene möglicherweise eine stärkere und vielseitigere Wirkung hat als die isolierte Verwendung von CBD oder THC allein.


Wie unterscheiden sich Cannabinoide und Terpene in Blüten und Extrakten?


Cannabinoide und Terpene sind sowohl in Cannabisblüten als auch in Cannabisextrakten vorhanden, jedoch variieren ihr Verhältnis und ihre Konzentration je nach Form:

Cannabinoide

In Cannabis Blüten sind Cannabinoide wie THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) in ihrer natürlichen Form vorhanden, zusammen mit anderen Cannabinoiden wie CBG (Cannabigerol) und CBC (Cannabichromen).

In Cannabisextrakten können Cannabinoide in konzentrierter Form vorliegen, abhängig von der Extraktionsmethode und dem Reinheitsgrad des Extrakts.

Destillate können beispielsweise einen sehr hohen Gehalt an THC oder CBD aufweisen.

Terpene

Terpene sind aromatische Verbindungen, die nicht nur für den charakteristischen Geruch und Geschmack von Cannabis verantwortlich sind, sondern auch eine potenzielle Rolle bei den Wirkungen und therapeutischen Eigenschaften spielen.

In Cannabisblüten sind Terpene in einer natürlichen Mischung vorhanden, die als Terpenprofil bezeichnet wird und für das Aroma und den Geschmack der Blüten verantwortlich ist.

Bei einigen Cannabis-Extraktionsmethoden können Terpene verloren gehen oder in geringerer Konzentration vorliegen, insbesondere bei Destillation oder Reinigungsprozessen. Einige Extrakte werden jedoch so hergestellt, dass sie Terpene in einem möglichst breiten Spektrum erhalten.

Insgesamt kann die Zusammensetzung von Cannabinoiden und Terpenen in Cannabisblüten und -extrakten variieren, was zu unterschiedlichen Wirkprofilen und Erfahrungen führen kann.


Darreichungsformen für Cannabisextrakte und Blüten


Für Cannabisextrakte und -blüten gibt es verschiedene Darreichungsformen, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile haben. Hier sind einige gängige Darreichungsformen:

Oral

  • Tropfen: Cannabisextrakte können in Form von Tropfen eingenommen werden, die unter die Zunge getropft werden. Diese Methode ermöglicht eine genaue Dosierung und eine einfache Einnahme.
  • Kapseln: Cannabisextrakte können auch in Kapseln verpackt werden, die geschluckt werden. Dies ist eine diskrete und bequeme Methode der Einnahme.

Inhalation

  • Rauchen: Cannabisblüten werden geraucht, was eine schnelle Wirkung ermöglicht, aber potenziell schädlich für die Lunge sein kann.
  • Verdampfen: Cannabisblüten oder Extrakte werden mit einem Verdampfer inhaliert, was eine weniger schädliche Alternative zum Rauchen darstellt.

Topisch

  • Salben oder Cremes: Cannabisextrakte werden in Salben oder Cremes formuliert, die auf die Haut aufgetragen werden. Diese lindern lokal Schmerzen oder reduzieren Entzündungen.

Mehr zu den Cannabis Konsumformen von der Decarboxylierung von Cannabis erfahren Sie hier.

Die Wahl der Darreichungsform hängt von den individuellen Vorlieben des Patienten, der Art der Symptome, der gewünschten Wirkungsdauer und anderen Faktoren ab.

Es ist wichtig, dass Patienten von ihrem Arzt oder Apotheker über die verschiedenen Optionen informiert werden, um die für sie am besten geeignete Darreichungsform auszuwählen.

Sie benötigen Unterstützung bei der Auswahl der richtigen Therapieform? Wenden Sie sich an die Service-Hotline der Cannamedical Pharma, um eine erste Einschätzung durch die Experten zu erhalten.



Dosierung von Cannabisextrakten und Blüten


Die Dosierung von Cannabisextrakten und Blüten ist ein wichtiger Aspekt bei der Verschreibung von medizinischem Cannabis auf Rezept und erfordert eine individuelle Anpassung je nach den Bedürfnissen und der Toleranz des Patienten.

Dies sind einige wichtige Überlegungen, die Sie bezüglich der Dosierung vornehmen sollten:

Cannabisextrakte

Die Dosierung von Cannabisextrakten erfolgt in der Regel in Tropfenform, wobei die Konzentration der Cannabinoide pro Milliliter Extrakt angegeben ist.

Die Dosierung wird normalerweise schrittweise erhöht, bis die gewünschte Wirkung erreicht ist oder bis Nebenwirkungen auftreten.

Sie sollten dabei mit einer niedrigen Dosis beginnen und diese langsam zu steigern, um die individuelle Verträglichkeit zu testen.

Die optimale Dosierung hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Krankheitszustands des Patienten,
  • Gewünschtes Therapieziel
  • Stoffwechselrate
  • Individuelle Empfindlichkeit gegenüber Cannabinoiden

Cannabisblüten

Die Dosierung von Cannabisblüten erfolgt typischerweise durch das Rauchen, Verdampfen oder die Zubereitung von Tees oder Esswaren.

Die Dosierung ist schwieriger zu kontrollieren als bei Extrakten, da der THC- und CBD-Gehalt je nach Sorte der Blüten variiert.

Ähnlich wie bei Extrakten wird empfohlen, mit einer niedrigen Dosis zu beginnen und diese langsam zu steigern, um die individuelle Verträglichkeit zu testen.

Beim Rauchen oder Verdampfen tritt die Wirkung schnell ein, was eine bessere Kontrolle über die Dosierung ermöglicht, während es bei der oralen Einnahme länger dauert, bis die Wirkung spürbar wird.

Bei beiden Darreichungsformen ist es wichtig, die Dosierung vorsichtig anzupassen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen und unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden.

Unterstützung in diesem Bereich finden Sie ganz einfach in der kostenlosen Service-Hotline der Cannamedical Pharma, die Sie zu Ihren Fragen professionell berät.



Fazit: Cannabisextrakte und Cannabis Blüten sind je nach Einsatz geeignet


Cannabisextrakte und -blüten bieten unterschiedliche Vorteile für die medizinische Anwendung.

Extrakte ermöglichen eine präzise Dosierung und eine langanhaltende Wirkung, die besonders für chronische Beschwerden geeignet ist. Blüten hingegen bieten eine schnelle Wirkung und hohe Bioverfügbarkeit, ideal für akute Schmerzspitzen.

Beide Formen enthalten wichtige Cannabinoide und Terpene, wobei Extrakte oft durch moderne Verfahren wie CO2- oder Ethanolextraktion gewonnen werden.

Die Wahl zwischen Blüten und Extrakten sollte individuell und in Absprache mit dem Patienten erfolgen, um die optimale Therapie für den jeweiligen Patienten zu gewährleisten.


FAQ zum Thema Cannabisextrakte


Im Folgenden finden Sie weitere Antworten auf Fragen zu diesem Thema.

Was ist der Unterschied zwischen Cannabisextrakt und Blüten?

Cannabisextrakt und Blüten sind verschiedene Darreichungsformen von medizinischem Cannabis. Cannabisextrakt wird durch Extraktion hergestellt, während die Blüten getrocknet und direkt verwendet werden.

Welche therapeutischen Eigenschaften haben Cannabisblüten und -extrakte?

Cannabisblüten und -extrakte enthalten neben THC und CBD auch Terpene und Flavonoide, die synergistisch wirken und eine höhere biologische Aktivität haben. Sie werden häufig bei der Behandlung verschiedener Beschwerden eingesetzt.

Wie unterscheidet sich die Wirkdauer von oraler Einnahme und Inhalation von Cannabisblüten?

Die Wirkdauer variiert je nach Verabreichungsform. Bei der Inhalation tritt die Wirkung schnell ein, dauert aber kürzer (30 bis 90 Minuten), während die orale Einnahme länger dauert (vier bis acht Stunden) und eine höhere biologische Aktivität aufweist.

Warum sind Extrakte in tropfenform höher dosiert?

Extrakte in Tropfenform ermöglichen eine genauere Dosierung und sind daher oft höher konzentriert. Sie werden meist eingenommen, wenn eine hohe Dosis gewünscht wird.

Können Cannabisblüten und -extrakte ärztlich verschrieben werden?

Ja, medizinisches Cannabis in Form von Blüten oder Extrakten kann von einem Arzt verschrieben werden, um verschiedene gesundheitliche Probleme zu behandeln.

Welche Rolle spielen Terpene und Flavonoide bei der Anwendung von Cannabisprodukten?

Terpene und Flavonoide sind natürliche Verbindungen in Cannabis, die die Wirkung des THC und CBD verstärken können. Sie tragen zu den therapeutischen Eigenschaften von Cannabisblüten und -extrakten bei.

Inwiefern sind Cannabisblüten und -extrakte besser verträglich und effektiver?

Im Gegensatz zu den Blüten enthalten Extrakte neben THC und CBD auch alle weiteren Cannabinoide, Terpene und Flavonoide. Dadurch sind sie besser verträglich und gleichzeitig effektiver in ihrer Wirkung.







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