Verfasst von: Randy Nyssen
Lesezeit: 9 Minuten
Veröffentlicht am: 05.09.2025
Verfasst von: Randy Nyssen
Lesezeit: 9 Minuten
Veröffentlicht am: 05.09.2025
„Plötzlich konnte ich nachts kaum noch schlafen, hatte das Gefühl, ständig gereizt zu sein – und dann noch diese Hitzewallungen. Ich habe mich einfach nicht mehr wie ich selbst gefühlt.“
– Sabine, 52 Jahre
Die Menopause ist für viele Frauen ein Einschnitt. Es ist die Zeit, in der der Körper seine Hormonproduktion verändert und sich von der fruchtbaren Phase verabschiedet. Ein natürlicher Prozess – aber einer, der nicht selten mit körperlichen und seelischen Beschwerden einhergeht. Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme und manchmal auch Gedächtnisprobleme können den Alltag stark belasten.
Viele Frauen fühlen sich in dieser Phase verunsichert. Klassische Behandlungen wie eine Hormonersatztherapie helfen nicht allen – und manche Patientinnen möchten diesen Weg bewusst nicht gehen. Immer häufiger rückt daher eine alternative Option in den Fokus: Cannabis, genauer gesagt die Inhaltsstoffe CBD (Cannabidiol) und THC (Tetrahydrocannabinol).
Die Menopause ist keine Krankheit, sondern ein natürlicher Prozess. Mit abnehmendem Östrogen- und Progesteronspiegel verändern sich viele Abläufe im Körper. Durchschnittlich tritt sie in Deutschland zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr ein, das mittlere Alter liegt bei etwa 51 Jahren. Weltweit erleben nach Schätzungen der WHO jedes Jahr rund 47 Millionen Frauen den Eintritt in die Menopause – bis 2030 werden es bereits über 1,2 Milliarden Frauen sein, die sich in den Wechseljahren befinden.
Doch auch wenn die Menopause ein normaler Teil des Lebens ist, bedeutet sie für viele Betroffene eine Zeit tiefgreifender Veränderungen. Ursache sind die hormonellen Umstellungen:
Östrogen- und Progesteronspiegel sinken stark ab.
Die Produktion des Follikel-stimulierenden Hormons (FSH) steigt an, was zu einem Ungleichgewicht führt.
Dieses hormonelle „Durcheinander“ wirkt sich nicht nur auf die Fruchtbarkeit aus, sondern auch auf zahlreiche andere Körpersysteme – Herz-Kreislauf, Knochen, Gehirn, Haut, Psyche.
Typische Symptome:
Hitzewallungen und Schweißausbrüche
Schlafprobleme; mehr dazu in unserem Ratgeber: Schlafstörungen in den Wechseljahren.
Launenhaftigkeit und emotionale Schwankungen
Gewichtszunahme und veränderter Stoffwechsel
Schmerzen in Gelenken und Muskeln
Gedächtnisprobleme oder Konzentrationsschwierigkeiten
Die körperlichen Symptome sind nur ein Teil der Herausforderung. Viele Frauen fühlen sich in dieser Phase emotional verunsichert. Studien zeigen, dass rund ein Drittel aller Frauen in der Menopause depressive Symptome entwickelt. Das Gefühl von Überforderung, Gereiztheit oder innerer Leere ist nicht selten. Manche sprechen sogar vom „zweiten Pubertätsschub“ – ein Wechselbad der Gefühle, das von Euphorie bis zur völligen Erschöpfung reichen kann.
Die Menopause betrifft nicht nur die einzelne Frau – sie hat auch eine gesellschaftliche Dimension. Viele Betroffene stehen mitten im Berufsleben, tragen Verantwortung für Familienangehörige und sind gleichzeitig gesundheitlich belastet. Eine britische Studie (British Menopause Society, 2022) zeigte, dass fast jede zweite Frau in den Wechseljahren angab, dass ihre Symptome die Arbeitsleistung negativ beeinflussen. Etwa 10 % gaben sogar an, ihren Job aufgrund der Beschwerden aufgegeben zu haben.
Das zeigt: Die Menopause ist mehr als ein biologisches Ereignis – sie ist ein Thema, das Lebensqualität, Gesundheitssystem und Arbeitswelt gleichermaßen betrifft. Viele Frauen sprechen nicht gerne über die Menopause und fühlen sich mit ihren Beschwerden allein. Dabei zeigen die Zahlen: die überwältigende Mehrheit ist betroffen. Und genau hier setzt der Gedanke an, dass neue Therapieoptionen wie Cannabis oder CBD eine Alternative oder Ergänzung sein können.
„Ich habe mich manchmal gefühlt, als würde mein Körper gegen mich arbeiten. Ich war ständig müde, und gleichzeitig hatte ich das Gefühl, überfordert zu sein – sogar mit Dingen, die mir früher leicht gefallen sind.“
– Martina, 49 Jahre
Es ist nur wenig bekannt, dass der menschliche Körper sein ganz eigenes Endocannabinoid-System (ECS) besitzt. Das ECS beeinflusst unter anderem:
Schlaf und Wachheit
Stimmung und Stressreaktionen
Appetit und Stoffwechsel
Schmerz- und Temperaturregulation
Gedächtnis und Konzentration
Die körpereigenen Botenstoffe heißen Endocannabinoide – und sie docken an speziellen Rezeptoren (CB1 und CB2) an. Wenn das System aus dem Gleichgewicht gerät, kann es zu Beschwerden kommen. Pflanzliche Cannabinoide wie CBD und THC können diese Rezeptoren ebenfalls aktivieren oder modulieren – und so regulierend eingreifen.
THC wirkt psychoaktiv, lindert Schmerzen, entspannt Muskeln und kann den Schlaf fördern.
CBD wirkt nicht berauschend, hat aber angstlösende, entzündungshemmende und neuroprotektive Eigenschaften.
Oft zeigen beide Stoffe zusammen den größten Nutzen – das wird als Entourage-Effekt bezeichnet.
Der Entourage-Effekt beschreibt das Phänomen, bei dem die verschiedenen Verbindungen in der Cannabispflanze – Cannabinoide, Terpene und Flavonoide – synergistisch interagieren und zusammen eine stärkere Wirkung erzeugen als isoliert verwendet.
Mehr zum Entourage Effekt erfährst du in unserem Ratgeber: Entourage Effekt und THC
Viele Frauen wachen nachts auf, wälzen sich stundenlang im Bett oder leiden unter Einschlafproblemen. CBD kann hier helfen, den Schlaf zu stabilisieren.
„Seit ich abends ein paar Tropfen CBD-Öl nehme, schlafe ich endlich wieder durch. Ich fühle mich morgens erholter – und das, obwohl ich vorher schon alles ausprobiert hatte.“
– Claudia, 54 Jahre
CBD wirkt beruhigend auf das Nervensystem, reduziert innere Unruhe und kann den Schlaf-Wach-Rhythmus stabilisieren.
In den Wechseljahren verändert sich der Stoffwechsel. Viele Frauen nehmen zu, obwohl sie nicht mehr essen als früher. CBD kann hier regulierend wirken, indem es den Appetit stabilisiert und entzündliche Prozesse im Fettgewebe hemmt.
Studien deuten außerdem darauf hin, dass CBD Einfluss auf den Energiestoffwechsel nehmen kann. Kombiniert mit Bewegung und gesunder Ernährung kann es dabei helfen, das Gewicht besser zu kontrollieren.
Die hormonellen Veränderungen wirken direkt auf die Stimmung. Gereiztheit, Nervosität oder sogar depressive Verstimmungen sind häufig.
CBD wirkt auf Serotonin-Rezeptoren, die für unser emotionales Gleichgewicht wichtig sind. Viele Patientinnen berichten, dass sie sich ruhiger, gelassener und weniger „ausgeliefert“ fühlen.
„Ich habe gemerkt, dass ich nicht mehr so schnell aus der Haut fahre. Vorher habe ich mich oft selbst nicht wiedererkannt. Mit CBD bin ich einfach ausgeglichener.“
– Heike, 50 Jahre
Ein sinkender Östrogenspiegel kann kognitive Funktionen beeinträchtigen. Manche Frauen berichten von „Gehirnnebel“ oder Konzentrationsschwierigkeiten. Erste Forschungsergebnisse zeigen, dass CBD neuroprotektiv wirkt – also Nervenzellen schützt. Auch wenn es keine Heilung ist, kann es helfen, Gedächtnis und Konzentration zu unterstützen.
Mit dem Hormonabfall steigt das Risiko für Osteoporose und Arthrose. Schmerzen in Muskeln und Gelenken können den Alltag belasten. CBD und THC wirken hier entzündungshemmend und schmerzlindernd.
„Ich konnte meine Hände morgens kaum bewegen. Mit einer Kombination aus CBD und leichtem THC habe ich endlich wieder Lebensqualität zurückgewonnen.“
– Anja, 56 Jahre
Das ECS ist auch an der Temperaturregulation beteiligt. Ob Cannabis hier direkt helfen kann, ist noch nicht ausreichend erforscht – erste Hinweise deuten aber auf eine mögliche Wirkung hin. Einige Patientinnen berichten, dass die Intensität ihrer Hitzewallungen nachgelassen hat.
Öle/Extrakte: flexibel dosierbar, langsamer Wirkeintritt, lange Wirkung.
Kapseln: praktisch für unterwegs, gleichmäßige Dosierung.
Inhalation (medizinisch, z. B. Verdampfer): schneller Wirkeintritt, besonders bei akuten Beschwerden.
Cremes oder Salben: lokal bei Gelenkbeschwerden.
Viele Frauen bevorzugen CBD-Öl, da es diskret und einfach in den Alltag integrierbar ist.
CBD und Cannabis können eine wertvolle Ergänzung sein – am wirksamsten sind sie aber im Zusammenspiel mit anderen Strategien:
Ernährung: ballaststoffreich, reich an Phytoöstrogenen (z. B. Soja, Leinsamen).
Bewegung: stärkt Knochen, Muskeln und verbessert den Stoffwechsel.
Stressmanagement: Yoga, Meditation, Atemübungen.
Schlafhygiene: feste Schlafzeiten, kein Bildschirmlicht am Abend.
„CBD war für mich der Türöffner. Aber erst, als ich angefangen habe, mehr auf mich zu achten – Sport, Ernährung, Pausen – hat sich mein Leben wieder normal angefühlt.“
– Petra, 51 Jahre
Die Menopause ist eine herausfordernde Zeit, die Körper und Seele gleichermaßen betrifft. Cannabis – insbesondere CBD – kann hier eine natürliche Unterstützung bieten. Ob bei Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Schmerzen oder Überforderung: viele Frauen berichten von positiven Effekten und einer verbesserten Lebensqualität.
Die Forschung steckt zwar noch in den Anfängen, doch die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend. Klar ist: Cannabis ist kein Wundermittel – aber eine Chance, das Leben in den Wechseljahren mit mehr Gelassenheit, Vitalität und innerem Gleichgewicht zu gestalten.