Im Bereich der Cannabisarzneimittel gibt es verschiedenste Präparate, die entweder einen oder mehrere Wirkstoffe enthalten. Dabei handelt es sich hauptsächlich um THC bzw. Dronabinol oder CBD. Zudem enthalten Produkte die direkt aus der Pflanze hergestellt werden, wie beispielsweise getrocknete Cannabisblüten oder Cannabisextrakte neben weiteren Cannabinoiden auch Stoffe wie Flavonoide und Terpene. Diese Stoffe können die Wirkung der Cannabinoide modulieren.
Viele Patienten berichten, dass die Kombination mehrerer Wirkstoffe und der sogenannte Entourage-Effekt zum einen die Wirksamkeit verbessert und zum anderen das Auftreten von Nebenwirkungen verringert. Auch in der Literatur gibt es Hinweise darauf, dass CBD einige der Nebenwirkungen, die dem THC zugeschrieben werden, abmildern könnte. Aber kann dies auch mit Daten belegt werden?
Im Rahmen der Begleiterhebung berichteten die mit Cannabisblüten behandelten Patient:innen von einem besseren Therapieerfolg. Zudem brachen Sie die Therapie seltener ab und gaben seltener Nebenwirkungen an. Dennoch zeigten sich bei einem Vergleich der Nebenwirkungen von CBD-haltigen und nicht-CBD-haltigen Cannabisarzneimitteln keine signifikanten Unterschiede.
Gründe dafür könnten das jüngere Durchschnittsalter der Blüten-Patient:innen sein, sowie die potenziell höhere Vorerfahrung dieser Gruppe mit Cannabinoiden. Allerdings wurde bei den Vergleichsgruppen lediglich berücksichtigt, ob die Präparatgruppen prinzipiell CBD enthalten (Cannabisblüten, Cannabisextrakte, Sativex®) oder ob sie ausschließlich THC enthalten (Dronabinol, Canemes®/Nabilon). Ob die Cannabisblüten und Cannabisextrakte aber überwiegend THC enthielten oder ob es sich um CBD-reiche Produkte handelte, wurde nicht genau erfasst. Somit können kaum aussagekräftige Rückschlüsse aus den Daten gezogen werden.