Verfasst von: Janina Horn
Lesezeit: 14 Minuten
Veröffentlicht am: 11.04.2025
Verfasst von: Janina Horn
Lesezeit: 14 Minuten
Veröffentlicht am: 11.04.2025
Cannabis ist nicht gleich Cannabis – Sorten wie Sativa, Indica und Hybrid unterscheiden sich deutlich in Wirkung, Zusammensetzung und Anwendung. Wenn Sie medizinische Cannabis Sorten nutzen möchten, hilft ein grundlegender Überblick, die passende Sorte für Ihre individuellen Bedürfnisse zu finden.
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie sich die verschiedenen Cannabissorten unterscheiden und welche Wirkungen sie entfalten können.
Wenn Sie sich mit Cannabis beschäftigen – sei es zu medizinischen oder entspannenden Zwecken –, begegnen Ihnen oft die Begriffe Sativa und Indica. Diese beiden Hauptkategorien unterscheiden sich nicht nur in ihrer Wirkung, sondern auch in ihrem Aussehen, ihrer chemischen Zusammensetzung und ihrer Anwendungsweise.
Es ist wichtig, dass Sie diese Unterschiede kennen, damit Sie die für Ihre Bedürfnisse passende Cannabis-Sorte auswählen können:
Wuchsform und Erscheinungsbild:
Sativa-Pflanzen wachsen in der Regel hoch und schlank mit schmalen Blättern. Sie stammen aus warmen, tropischen Regionen wie Südostasien oder Afrika. Indica-Pflanzen hingegen sind eher kompakt, buschig und tragen breite Blätter. Sie stammen ursprünglich aus kühleren, bergigen Regionen wie dem Hindukusch-Gebirge.
Wirkung auf Körper und Geist:
Sativa-Sorten wirken häufig belebend, stimmungsaufhellend und anregend. Viele Patienten berichten, dass sie sich wacher, kreativer und gesprächiger fühlen. Diese Sorte wird oft tagsüber verwendet – beispielsweise bei chronischer Müdigkeit oder depressiven Verstimmungen. Indica-Sorten wirken eher beruhigend und entspannend. Sie eignen sich gut bei Schlafstörungen, Muskelverspannungen oder chronischen Schmerzen. Viele Patienten bevorzugen sie am Abend, um zur Ruhe zu kommen oder besser einschlafen zu können.
Die beiden wichtigsten Wirkstoffe in Cannabis sind THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). Sie sind entscheidend für die jeweilige Wirkung der Sorte.
THC – Der psychoaktive Bestandteil
THC ist vor allem für die psychoaktive Wirkung verantwortlich – das bekannte „High“-Gefühl. Sativa-Sorten enthalten oft einen höheren THC-Anteil, was ihre anregende Wirkung erklärt. Wenn Sie Cannabis gegen Müdigkeit, zur Förderung der Kreativität oder zur Appetitanregung nutzen möchten, könnte eine Sativa-lastige Sorte mit hohem THC-Gehalt für Sie geeignet sein.
CBD – Der ausgleichende Gegenspieler
CBD hat keine berauschende Wirkung, wirkt aber beruhigend, entzündungshemmend und angstlösend. Indica-Sorten enthalten in vielen Fällen höhere Mengen an CBD – oder ein ausgewogenes Verhältnis zu THC. Dies führt zu einer entspannenden, körperlich spürbaren Wirkung, ohne dass Sie sich „high“ fühlen müssen.
Die Rolle des Verhältnisses zwischen THC und CBD
Nicht nur die absolute Menge an THC oder CBD ist entscheidend, sondern auch ihr Verhältnis zueinander. Sorten mit hohem THC, aber wenig CBD, wirken stärker psychoaktiv. Ein ausgewogenes Verhältnis hingegen kann die berauschende Wirkung abmildern und angenehmer gestalten. Daher ist es wichtig, auf die Cannabis-Sorte und ihre genaue chemische Zusammensetzung zu achten – insbesondere, wenn Sie Cannabis medizinisch verwenden.
Neben den klassischen Cannabis-Sorten Sativa und Indica gibt es sogenannte Hybride – also Kreuzungen aus beiden. Diese werden gezielt gezüchtet, um die positiven Eigenschaften beider Sorten zu kombinieren. Das bedeutet für Sie: Sie erhalten eine individuell abgestimmte Wirkung, die je nach Sorte beruhigend, aktivierend oder ausgleichend sein kann.
Hybride lassen sich grob in drei Gruppen einteilen:
Viele moderne Cannabis-Sorten auf dem Markt sind Hybride. Züchter nutzen sie, um die Wirkung gezielter an medizinische oder therapeutische Bedürfnisse anzupassen – zum Beispiel gegen chronische Schmerzen, Angststörungen oder Appetitlosigkeit.
Das Angebot an Cannabis Sorten ist riesig. Doch einige Namen tauchen immer wieder auf – sei es in Fachartikeln, bei der Beratung in Apotheken oder im persönlichen Austausch. Sorten wie Amsterdam Amnesia, Cali-O, El Jefe oder Gelato Dream gehören zu den Klassikern. Wenn Sie sich für medizinisches oder therapeutisch eingesetztes Cannabis interessieren, lohnt es sich, diese bekannten Sorten näher kennenzulernen. Jede bringt eigene Eigenschaften, Wirkstoffverhältnisse und Besonderheiten mit sich.
Cali-O ist eine Sativa-dominante Sorte, bekannt für ihr frisches Zitrusaroma und ihre aktivierende Wirkung. Viele Patientinnen und Patienten nutzen sie tagsüber, um Müdigkeit, depressive Verstimmungen oder Konzentrationsprobleme zu behandeln. Cali-O sorgt für geistige Klarheit und eine sanfte Aufhellung der Stimmung – ohne dabei überreizend zu wirken.
Wenn Sie einen Energieschub suchen oder sich am Tag wacher und motivierter fühlen möchten, könnte Cali-O genau die passende Sorte für Sie sein. Dank ihres moderaten THC-Gehalts eignet sie sich auch gut für Menschen, die empfindlich auf starke Wirkungen reagieren.
El Jefe hingegen ist eine Indica-dominante Sorte, die vor allem für ihre starke körperliche Entspannung und beruhigende Wirkung geschätzt wird. Sie wird häufig eingesetzt bei chronischen Schmerzen, Muskelverspannungen, Schlafproblemen oder innerer Unruhe.
Viele Patientinnen und Patienten berichten, dass El Jefe besonders am Abend hilfreich ist – um zur Ruhe zu kommen, den Körper zu entlasten und besser einschlafen zu können. Das Aroma ist würzig und erdig, die Wirkung tiefenentspannend, ohne geistige Schwere.
Amsterdam Amnesia ist eine kraftvolle Sativa-Sorte mit hohem THC-Gehalt. Sie wirkt stimmungsaufhellend, kreativitätsfördernd und wachmachend – ideal für den Einsatz bei Antriebslosigkeit, depressiven Verstimmungen oder mentaler Erschöpfung.
Durch ihr intensives Terpenprofil mit frischen, zitrusartigen Noten sorgt Amsterdam Amnesia für einen klaren, energetisierenden Effekt. Diese Sorte eignet sich besonders für erfahrene Konsumenten, die gezielt eine aktivierende Wirkung suchen – etwa bei Tagesmüdigkeit oder geistigem Durchhänger.
Gelato Dream ist ein ausgewogener Hybrid mit einer harmonischen Kombination aus körperlicher Entspannung und geistiger Leichtigkeit. Diese Sorte kann Ihnen helfen, sich zu fokussieren und gleichzeitig Stress abzubauen. Viele Patientinnen und Patienten nutzen sie bei innerer Unruhe, Erschöpfung oder Stimmungsschwankungen.
Gelato Dream überzeugt nicht nur durch ihre Wirkung, sondern auch durch ihr süßlich-cremiges Aroma. Sie eignet sich sowohl für den Tag als auch den Abend – besonders dann, wenn Sie eine sanfte, aber stabile Unterstützung im Alltag suchen.
Die Wahl der richtigen Cannabis Sorte sollte sich immer an Ihrem persönlichen Bedarf orientieren. Denn nicht jede Sorte wirkt gleich – und nicht jeder Mensch reagiert auf dieselben Cannabinoide gleich stark.
Wenn Sie unter Schlafproblemen oder innerer Unruhe leiden, empfehlen sich meist Indica-Sorten oder indica-dominante Hybride. Sie wirken entspannend, fördern das Einschlafen und helfen dem Körper, zur Ruhe zu kommen.
Bei chronischen Schmerzen, Muskelverspannungen oder Entzündungen kann ebenfalls eine Indica oder ein Hybrid mit höherem CBD-Anteil sinnvoll sein – denn diese Sorten wirken oft körperlich beruhigend und schmerzlindernd.
Sativa-Sorten hingegen sind dann interessant, wenn Sie tagsüber aktiv bleiben möchten, beispielsweise bei Antriebslosigkeit, depressiver Stimmung oder Konzentrationsproblemen. Viele Patienten empfinden Sativa als stimmungsaufhellend, motivierend und geistig anregend.
Wenn Sie eher sensibel auf THC reagieren, könnten CBD-reiche Sorten – egal ob Sativa, Indica oder Hybrid – eine gute Wahl sein. Sie bieten eine sanfte Wirkung ohne starkes „High“-Gefühl und eignen sich auch bei Angststörungen oder zur allgemeinen Entspannung.
Letztlich ist die richtige Sorte immer individuell. Es kann hilfreich sein, sich beraten zu lassen, verschiedene Sorten behutsam auszuprobieren und auf Ihre eigene Körperwahrnehmung zu achten. Vertrauen Sie auf Ihr Gefühl – und auf die Kraft der richtigen Cannabissorte zur richtigen Zeit.
Wenn Sie sich einen Überblick über verschiedene medizinische Cannabissorten verschaffen möchten, lohnt sich ein Blick auf die Kultivare von Cannamedical. Dort finden Sie detaillierte Informationen zu Wirkung, THC/CBD-Verhältnis und Anwendung. Ergänzend bietet die Produktübersicht eine kompakte Darstellung der verfügbaren Cannabisblüten und Extrakte. Wenn Sie bereits Patient sind oder eine Therapie beginnen möchten, unterstützt Sie der Cannamedical Patientenausweis im Alltag – zum Beispiel bei Kontrollen oder in Gesprächen mit medizinischem Fachpersonal.
Der THC-Gehalt einer Cannabissorte bestimmt maßgeblich, wie stark die Wirkung auf Körper und Geist ausfällt. Je höher der Anteil an THC, desto intensiver sind in der Regel die Effekte – vor allem die psychoaktiven. Das bedeutet: Eine Sorte mit viel THC kann euphorisierend, anregend oder auch sedierend wirken, je nach Kombination mit anderen Inhaltsstoffen wie CBD und Terpenen.
Doch nicht jeder Mensch reagiert gleich. Faktoren wie Körpergewicht, Stoffwechsel, Cannabinoid-Erfahrung oder auch die Tagesform beeinflussen, wie stark Sie THC wahrnehmen. Deshalb ist es besonders wichtig, die richtige Dosierung und den passenden Wirkstoffgehalt für Ihre individuellen Bedürfnisse zu wählen.
Wenn Sie neu in der Cannabistherapie sind oder empfindlich auf Wirkstoffe reagieren, empfehlen Fachleute in der Regel Sorten mit niedrigem bis moderatem THC-Gehalt, etwa zwischen 5 % und 10 %. Diese ermöglichen einen sanften Einstieg und verringern das Risiko unerwünschter Nebenwirkungen wie Unruhe, Herzrasen oder Angstgefühle.
Erfahrene Patientinnen und Patienten, die Cannabis regelmäßig nutzen und gut vertragen, kommen meist auch mit höher dosierten Sorten ab 15 % THC zurecht – insbesondere bei chronischen Schmerzen oder stark belastenden Symptomen.
Der ideale THC-Gehalt hängt also weniger von festen Grenzwerten ab, sondern davon, wie gut Sie auf die Wirkung eingestellt sind. Starten Sie deshalb niedrig, tasten Sie sich langsam heran und dokumentieren Sie Ihre Erfahrungen.
CBD spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, die Wirkung von THC gezielt zu steuern. CBD selbst wirkt nicht psychoaktiv, hat aber beruhigende, entzündungshemmende und angstlösende Eigenschaften.
Besonders wichtig: CBD kann die psychoaktive Wirkung von THC abmildern. Wenn Sie beispielsweise eine Sorte mit hohem THC-Gehalt konsumieren, aber gleichzeitig einen relevanten Anteil an CBD (z. B. 1:1 oder 2:1 Verhältnis CBD:THC) wählen, fällt die Wirkung in der Regel ausgeglichener und verträglicher aus.
Für viele Patientinnen und Patienten ist deshalb eine ausgewogene Kombination von THC und CBD der Schlüssel zu einer wirksamen, aber gut steuerbaren Therapie – ohne das Gefühl eines „zu starken Highs“. Besonders bei Angstzuständen, Schlafproblemen oder Entzündungen zeigt sich CBD oft als wertvolle Ergänzung zur THC-Wirkung.
Die medizinische Cannabis-Therapie entwickelt sich kontinuierlich weiter. Was heute noch als Spezialanwendung gilt, könnte in naher Zukunft zum festen Bestandteil moderner Medizin werden. Für Sie als Patientin oder Patient bedeutet das: Mehr Auswahl, präzisere Wirkstoffe und individuellere Behandlungen.
Ein wichtiger Trend ist die gezielte Nutzung einzelner Cannabinoide. Neben THC und CBD rücken weitere Wirkstoffe wie CBG (Cannabigerol), CBN (Cannabinol) oder THCV (Tetrahydrocannabivarin) in den Fokus. Diese sogenannten „Minor-Cannabinoide“ bieten neue Therapieoptionen – zum Beispiel bei Entzündungen, Schlafstörungen oder Stoffwechselproblemen. Bald könnten Sie also Sorten wählen, die nicht nur nach THC/CBD klassifiziert sind, sondern auf bestimmte Wirkmechanismen ausgerichtet sind.
Zudem schreitet die Entwicklung von standardisierten Extrakten und inhalativen Darreichungsformen wie medizinischen Vaporizern weiter voran. Das Ziel: eine möglichst präzise, sichere und planbare Wirkung – vergleichbar mit klassischer Arzneimitteltherapie.
Langfristig wird Cannabis vermutlich personalisiert einsetzbar sein: angepasst an Ihr genetisches Profil, Ihre Symptomatik und Ihre Lebenssituation. Erste Forschungsansätze dazu laufen bereits.
Sie können also gespannt sein: Die Cannabistherapie der Zukunft wird vielfältiger, individueller und medizinisch noch präziser – mit mehr Möglichkeiten für Ihre persönliche Gesundheit.
Im Folgenden finden Sie Antworten auf weitere Fragen zum Thema.
Sativa und Indica sind zwei Hauptkategorien von Cannabis Sorten. Sativa Pflanzen sind in der Regel höher und dünner, mit längeren Blättern und haben eine längere Blütezeit. Sie fördern oft einen energetischen und kreativen Zustand. Indica Pflanzen hingegen sind kompakter und buschiger, haben eine kürzere Blütezeit und sind bekannt für ihre entspannenden und beruhigenden Effekte.
Haze ist eine beliebte Cannabis Sorte, bekannt für ihre erhebenden und kreativen Effekte. Haze Strains sind meist Sativa-dominant und haben eine lange Blütezeit. Sie sind oft mit einem intensiven Aroma und hohem THC-Gehalt verbunden, was sie bei vielen Nutzern sehr begehrt macht.
Für Anfänger eignen sich in der Regel mildere Indica oder Hybrid-Sorten wie White Widow oder Northern Lights. Diese Sorten haben in der Regel eine ausgewogene Wirkung und sind einfacher zu handhaben, da sie weniger intensive psychoaktive Effekte bieten.
Cannabinoide, wie THC und CBD, spielen eine entscheidende Rolle in der Wirkung der Cannabis Sorten. THC ist für die psychoaktiven Effekte verantwortlich, während CBD therapeutische Eigenschaften bietet, ohne den “High”-Effekt. Die Balance zwischen diesen Cannabinoiden variiert je nach Sorte, was die unterschiedlichen Wirkungen erklärt.
Zu den Cannabis Sorten mit hohem Ertrag gehören Strains wie Zkittlez und Jack Herer. Diese Sorten sind für ihre Fähigkeit bekannt, während des Anbaus eine große Menge an Blüten zu produzieren, was sie bei Züchtern sehr beliebt macht.
Landrassen sind uralte, natürliche Cannabis Pflanzen, die in bestimmten geografischen Regionen gewachsen sind. Diese Sorten haben sich über viele Jahre hinweg angepasst und weisen oft einzigartige Eigenschaften und Aromen auf. Sie sind die Grundlage für viele moderne Kreuzungen und Sorten.
Die Auswahl der richtigen Hanfpflanze hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die gewünschten Effekte, die Anbauumgebung (outdoor oder indoor) und die Blütezeit. Informieren Sie sich über die verschiedenen Cannabis Sorten in unserer Datenbank, um die beste Wahl zu treffen.
Die besten Anbaumethoden hängen von der Art der Cannabis Sorte ab, die Sie anbauen möchten. Methoden wie Hydroponik, Erde oder das Training der Pflanzen können je nach gewünschten Ergebnissen und Verfügbarkeit von Ressourcen angewendet werden. Achten Sie darauf, spezifische Anweisungen für die jeweilige Sorte zu befolgen.
Nutzhanf ist eine Cannabis Pflanze, die einen sehr niedrigen THC-Gehalt hat (weniger als 0,3%) und hauptsächlich für industrielle Zwecke wie Faserproduktion oder Lebensmittel verwendet wird. Marihuana hingegen enthält höhere THC-Konzentrationen und wird hauptsächlich für medizinische oder Freizeitnutzung angebaut.