Entourage-Effekt und THC: Die Kraft der Wechselwirkungen







Verfasst von: Janina Horn

Lesezeit: 10 Minuten

Veröffentlicht am: 13.05.2024

Verfasst von: Janina Horn

Lesezeit: 10 Minuten

Veröffentlicht am: 13.05.2024


Wie hängen der Entourage-Effekt und THC zusammen?


Cannabis ist weit mehr als nur THC: In der Hanfpflanze wirken zahlreiche bioaktive Substanzen gemeinsam – ein Zusammenspiel, das als Entourage-Effekt bekannt ist. Dieses Konzept rückt zunehmend in den Fokus medizinischer Anwendungen, da es neue Perspektiven für individuell angepasste Therapien eröffnet.

Besonders im Zusammenspiel mit THC zeigt sich, wie andere Inhaltsstoffe wie CBD oder Terpene die Wirkung gezielt beeinflussen können – etwa durch Verstärkung positiver Effekte oder Abschwächung unerwünschter Begleiterscheinungen.

Dieser Artikel beleuchtet, wie THC im Zentrum dieser Dynamik steht: praxisnah, wissenschaftlich fundiert und verständlich erklärt.



INHALTSVERZEICHNIS


Was ist der Entourage-Effekt?

Cannabinoide, Terpene und Flavonoide

Entourage-Effekt: die Studienlage

Fazit

Fazit

FAQ

Quellen


verschiedene Medizinalcannabisprodukte auf Holz

Was ist der Entourage-Effekt?


Der Entourage-Effekt beschreibt das Phänomen, bei dem die verschiedenen Verbindungen in der Cannabispflanze – Cannabinoide, Terpene und Flavonoide – synergistisch interagieren und zusammen eine stärkere Wirkung erzeugen als isoliert verwendet.

Das bedeutet, dass die Kombination dieser Inhaltsstoffe mehr therapeutische Vorteile bieten kann als die Verwendung einzelner Bestandteile allein. Dieses komplexe Zusammenspiel ist Gegenstand intensiver Forschung und wird zunehmend von Anwendern und medizinischem Fachpersonal anerkannt.

Die synergistische Wirkung dieser Inhaltsstoffe ist der Grund dafür, dass viele Menschen die Verwendung von Vollspektrum-Cannabisprodukten bevorzugen, um von diesem ganzheitlichen Effekt zu profitieren.

Wie hängen der Entourage-Effekt und THC zusammen?

Die Interaktion verschiedener Wirkstoffe in der Hanfpflanze beeinflusst sich gegenseitig und verändert ihre Auswirkungen auf den menschlichen Organismus. Dieses Phänomen wird in der Medizin als Entourage-Effekt bezeichnet.

Zum Beispiel kann CBD die Wirkung von THC abschwächen, und ein Vollspektrum-CBD-Öl kann bei Entzündungen besser wirken als reines CBD. Die Beweislage hierzu ist noch nicht eindeutig, verweist jedoch auf einen möglichen Zusammenhang, der weiter erforscht werden muss.



Entourage Effekt Thc Terpene

Wertvolle Hanf-Wirkstoffe: Cannabinoide, Terpene und Flavonoide


In der Hanfpflanze sind über 500 bekannte Verbindungen enthalten – darunter Cannabinoide wie THC und CBD, aromatische Terpene und sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide.

  • Cannabinoide wirken direkt auf das Endocannabinoid-System im Körper.
  • Terpene beeinflussen Stimmung, Schmerzempfinden und Entzündungsreaktionen.
  • Flavonoide wirken antioxidativ und entzündungshemmend.

Diese Stoffe interagieren miteinander und tragen so zur individuellen Wirkung eines Cannabisprodukts bei – ein zentrales Prinzip des Entourage-Effekts.

Cannabinoide: Mehr als nur THC und CBD

Cannabinoide sind die Hauptwirkstoffe der Cannabispflanze und wirken direkt auf das körpereigene Endocannabinoid-System. Neben dem bekannten THC und CBD rücken auch andere Cannabinoide wie CBG, CBC oder CBN zunehmend in den Fokus der Forschung.

Diese Verbindungen unterscheiden sich nicht nur in ihrer Wirkung, sondern auch darin, wie sie miteinander interagieren. So kann etwa CBG entzündungshemmende Effekte verstärken, während CBN eher sedierend wirkt.

Die Vielfalt der Cannabinoide eröffnet ein breites therapeutisches Potenzial, das sich durch gezielte Kombination und Dosierung individuell anpassen lässt.

CBD verändert die Wirkung von THC

Die Wechselwirkung zwischen CBD und THC ist eines der am besten untersuchten Beispiele des Entourage-Effekts.

CBD kann die psychoaktiven Effekte von THC abschwächen, ohne dessen therapeutische Potenziale zu reduzieren. So wird der Wirkstoff-Mix verträglicher und besser steuerbar.
Zudem kann CBD THC-bedingte Nebenwirkungen wie Angstzustände, Tachykardie oder Paranoia deutlich mildern.

Diese gezielte Modulation der Wirkung erklärt, warum viele medizinische Cannabisprodukte bewusst beide Cannabinoide kombinieren – mit teils individuell abgestimmtem Verhältnis.

Terpene und Terpenoide

Terpene sind flüchtige, aromatische Verbindungen, die wesentlich zum Geruch und Geschmack von Cannabis beitragen. Ihre Wirkung geht jedoch weit darüber hinaus.

Beispiele für häufige Terpene und ihre Effekte:

  • Myrcen: beruhigend, schmerzlindernd
  • Linalool: angstlösend, muskelentspannend
  • β-Pinen: entzündungshemmend, stimulierend
  • Limonen: stimmungsaufhellend, anxiolytisch (angstlösend)

Durch die gezielte Auswahl eines bestimmten Terpenprofils können Cannabisprodukte gezielt an therapeutische Ziele angepasst werden, zum Beispiel um aktivierend bei Erschöpfung oder beruhigend bei Schlafstörungen zu wirken.


Cannabisöl tropft in Glas


Entourage-Effekt: die Studienlage


Wissenschaftliche Studien belegen zunehmend, dass Cannabinoide, Terpene und Flavonoide in der Cannabispflanze synergistisch wirken können. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die aktuelle Studienlage.

Eine wegweisende Studie von LaVigne et al. (2021) zeigte, dass Terpene wie α-Humulen, Geraniol, Linalool und β-Pinen in Kombination mit dem Cannabinoid WIN55,212-2 cannabinoidähnliche Effekte bei Mäusen verstärken können, um z. B. Schmerzlinderung oder Muskelentspannung zu erreichen. Besonders auffällig war die geschlechtsspezifisch stärkere Wirkung von Linalool bei männlichen Mäusen.

Bereits 2011 beschrieb Dr. Ethan Russo die Wechselwirkungen zwischen Terpenen und Cannabinoiden in seiner Publikation Taming THC. Er hob hervor, dass Kombinationen wie THC + Linalool oder CBD + β-Caryophyllen stärker und ausgewogener wirken können als Einzelstoffe.

Bei reinem CBD gibt es ähnliche Hinweise: Eine israelische Studie zeigte, dass Vollspektrumextrakte mit CBD bei Entzündungen effektiver waren als reines CBD-Isolat. Die Wirkung blieb auch bei höheren Dosen stabil, im Gegensatz zum Isolat, das eine abflachende Wirkungskurve zeigte.

Eine Übersichtsstudie von Baron (2018) nennt zusätzliches Potenzial bei Migräne, Fibromyalgie und chronischen Schmerzen unter Einbezug von Terpenen wie Limonen und β-Caryophyllen.

Die Forschung ist noch nicht soweit, um den Entourage-Effekti zweifelsfrei belegen zu können, jedoch gibt es immer mehr Studienergebnisse, die auf einen solchen Zusammenhang hindeuten.

In 6 Schritten den Entourage-Effekt therapeutisch nutzen

Die folgenden Schritte helfen Ihnen dabei, die richtigen Produkte auszuwählen, das passende Verhältnis zu finden und die Anwendung optimal an Ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen:

  1. Vollspektrum-Produkt wählen: Setzen Sie auf hochwertige Vollspektrum-Präparate, die alle wichtigen Cannabinoide, Terpene und Flavonoide enthalten.
  2. Ziel der Anwendung definieren: Klären Sie, ob Sie z. B. Schmerzen, Entzündungen, Schlafstörungen oder Ängste behandeln möchten. Das Therapieziel beeinflusst Auswahl und Dosierung.
  3. THC-CBD-Verhältnis anpassen: Je nach Bedarf kann das Verhältnis individuell gewählt werden: “1:1” für ausgewogene Effekte, “CBD-dominant” bei Ängsten und Entzündungen und “THC-dominant” bei starken Schmerzen oder Appetitlosigkeit
  4. Auf das Terpenprofil achten: Terpene verstärken oder modulieren die Wirkung. Eine detailliertere Auflistung finden Sie weiter oben.
  5. Langsam dosieren – individuell anpassen: Beginnen Sie mit einer niedrigen Dosis („Start Low – Go Slow“) und steigern Sie diese behutsam, bis die gewünschte Wirkung erreicht ist.
  6. Medizinische Beratung einholen: Besonders bei bestehenden Erkrankungen, regelmäßiger Medikamenteneinnahme oder Unsicherheit ist eine ärztliche Begleitung, z.B. durch einen Cannabis Arzt unbedingt zu empfehlen.

Fazit: Patienten profitieren vom Entourage-Effekt


Wenn Cannabinoide wie THC und CBD gemeinsam mit Terpenen und Flavonoiden wirken, kann dies nicht nur die therapeutische Wirksamkeit verbessern, sondern auch die Verträglichkeit erhöhen und Nebenwirkungen mildern.

Um diesen Effekt gezielt zu nutzen, sollten Sie möglichst auf hochwertige Vollspektrum-Produkte zurückgreifen. Achten Sie dabei auf ein ausgewogenes Verhältnis von THC und CBD, das zu Ihrem persönlichen Beschwerdebild passt, sowie auf das Terpenprofil des Produkts. Denn je nach Kombination lassen sich gezielt Effekte wie Entspannung, Schmerzlinderung oder Entzündungshemmung verstärken.


FAQ zum Thema Entourage-Effekt


Im Folgenden finden Sie Antworten auf weitere Fragen zum Entourage-Effekt.

Was ist der Entourage-Effekt im Zusammenhang mit Cannabis?

Der Entourage-Effekt beschreibt die synergistische Wirkung verschiedener Inhaltsstoffe der Hanfpflanze, wie THC, CBD, CBG und andere Cannabinoide, die gemeinsam eine stärkere Wirkung haben als isolierte Extrakte, wie zum Beispiel reines CBD Öl.

Wie beeinflusst THC den Entourage-Effekt?

Tetrahydrocannabinol (THC) spielt eine zentrale Rolle im Entourage-Effekt, da es psychoaktive Eigenschaften hat, die in Kombination mit anderen Cannabinoiden wie CBD die Wirkung von Cannabis verstärken und modulieren können.

Welche Inhaltsstoffe tragen zum Entourage-Effekt bei?

Zu den Inhaltsstoffen, die zum Entourage-Effekt beitragen, gehören Cannabidiol (CBD), Cannabigerol (CBG), Cannabinol (CBN) und andere Terpene, die in verschiedenen Cannabis-Sorten vorkommen.

Wie sollte man CBD und THC einnehmen, um den Entourage-Effekt zu nutzen?

Die Einnahme von CBD und THC in einem ausgewogenen Verhältnis, beispielsweise durch die Verwendung von speziell formulierten Ölen oder Extrakten, kann den Entourage-Effekt maximieren und die gewünschte Wirkung von Cannabis verbessern.

Was sagt die Forschung über den Entourage-Effekt?

Laut Ethan Russo, einem führenden Forscher auf dem Gebiet der Cannabinoid-Pharmakologie, zeigt die Forschung, dass der Entourage-Effekt eine wichtige Rolle in der Wirkung von Cannabis spielt und dass verschiedene Verbindungen in Cannabis synergistisch interagieren.

Gibt es Unterschiede im Entourage-Effekt zwischen Cannabis Sativa und Cannabis Indica?

Ja, die verschiedenen Hanfsorten, wie Cannabis Sativa und Cannabis Indica, können unterschiedliche Profile von Cannabinoiden und Terpenen aufweisen, was zu variierenden Entourage-Effekten und unterschiedlichen Wirkungen führt.

Wie wirkt sich der Entourage-Effekt auf die Dosis von Cannabis aus?

Der Entourage-Effekt kann die benötigte Dosis von Cannabis beeinflussen, da die synergistischen Interaktionen der Inhaltsstoffe dazu beitragen können, dass weniger von einem bestimmten Cannabinoid benötigt wird, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.

Warum ist der Entourage-Effekt wichtig für medizinischen Cannabis?

Der Entourage-Effekt ist wichtig für medizinischen Cannabis, da er dazu beitragen kann, die Wirksamkeit der Behandlung zu erhöhen und Nebenwirkungen zu reduzieren, indem die verschiedenen Inhaltsstoffe in einem harmonischen Verhältnis zusammenwirken.

Wie kann man die Wirkung von CBD allein im Vergleich zum Entourage-Effekt verstehen?

CBD allein hat seine eigenen Vorteile, jedoch zeigen Studien, dass die Wirkung von CBD in Kombination mit THC und anderen Cannabinoiden durch den Entourage-Effekt verstärkt werden kann, was zu einer umfassenderen therapeutischen Wirkung führt.







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