Verfasst von: Janina Horn
Lesezeit: 10 Minuten
Veröffentlicht am: 11.07.2025
Verfasst von: Janina Horn
Lesezeit: 10 Minuten
Veröffentlicht am: 11.07.2025
Medizinisches Cannabis bei Arthrose bietet eine vielversprechende Option: Es kann schmerzlindernd, entzündungshemmend und muskelentspannend wirken – besonders durch die Kombination der Wirkstoffe THC und CBD.
Arthrose zählt zu den häufigsten Gelenkerkrankungen – begleitet von Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und einem Verlust an Lebensqualität. Viele Patienten suchen nach sanften Alternativen zu klassischen Schmerzmitteln, die oft mit Nebenwirkungen verbunden sind.
Ob als Öl, Blüte oder Extrakt – die Therapie lässt sich individuell anpassen. In dieser Übersicht erfahren Sie, wie Cannabis bei Arthrose wirkt, welche Einnahmeformen infrage kommen und worauf Sie bei der ärztlichen Verordnung achten sollten.
In diesem Kapitel erfahren Sie alles, was Sie als Patient:in, der Cannabis bei Arthrose einsetzen will, wissen müssen.
Zur Behandlung von Arthrose stehen Ihnen mehrere Varianten zur Verfügung: Als Blüten zum Verdampfen, als Cannabis-Extrakte (z. B. Sativex/Nabiximols) und als orale Präparate wie Tropfen oder Kapseln. Blüten wirken schnell, sind jedoch schwer dosierbar und bergen das Risiko von unerwünschten Verbrennungsstoffen.
Extrakte wie das Mundspray Sativex vereinen THC und CBD in standardisierter Zusammensetzung und bieten so verlässliche Dosierung und gleichmäßige Wirkung. Orale Präparate wirken später, entfalten ihre Wirkung aber über mehrere Stunden.
Wenn Sie Gelenkschmerzen behandeln, können Sie auf Tropfen, Kapseln oder Sprays zurückgreifen. Sie nehmen die Präparate meist sublingual ein oder schlucken sie, was eine gleichmäßige Wirkung über den Tag liefert. Verdampfen ist bei Gelenkschmerzen weniger verbreitet, da schnelle Schmerzspitzen seltener auftreten als bei anderen Erkrankungen.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die anstehende Titration, bei der Sie die Dosis langsam erhöhen (z. B. 2,5–5 mg THC alle 1–3 Tage), bis Sie eine Schmerzlinderung spüren – ohne übermäßige Nebenwirkungen.
THC und CBD wirken in Kombination oft effektiver als allein. THC lindert Schmerzen, entspannt Muskulatur und verbessert Gelenkbeweglichkeit durch die Bindung an CB1-Rezeptoren . CBD ergänzt die Wirkung durch entzündungshemmende Effekte via CB2-Rezeptoren, wirkt angstlösend und unterstützt den Schlaf . Studien mit Arthrose-Patient*innen zeigen, dass orale Cannabispräparate Schmerzen reduzieren und den Bedarf an Schmerzmitteln senken können.
Sie möchten Cannabis gegen Gelenkschmerzen einsetzen? Dann sprechen Sie mit Ihrem Arzt über geeignete Produkte, individuelle Dosierung und Kostenübernahme. Die kostenlose Hotline von Cannamedical Pharma unterstützt Sie gern auf dem Weg zu einer sicheren und wirksamen Schmerztherapie.
Cannabis wird zunehmend zur Behandlung chronischer Schmerzen eingesetzt – dabei ist es wichtig, mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen genau zu kennen.
Wenn Sie Cannabis verwenden, können Sie Nebenwirkungen wie Schwindel, Müdigkeit oder Mundtrockenheit bemerken. Bei höheren THC-Dosen können bei Ihnen auch Herzrasen, Übelkeit, Konzentrationsschwierigkeiten oder verstärkte Angst auftreten .
In seltenen Fällen führen starke oder kurzfristige Überdosierungen zu Panik, paranoiden Gedanken oder vorübergehenden Wahrnehmungsstörungen.
Deshalb ist es umso wichtiger, dass Sie die Dosierung mit Ihrem Arzt besprechen und bezüglich dieser immer wieder Rücksprache halten.
Viele Patienten berichten, dass Cannabis ihre Schmerzen lindert und ihre Stimmung hebt. Doch Cannabis kann auch Ihre kognitive Leistungsfähigkeit beeinflussen: Sie merken eventuell Beeinträchtigungen bei Gedächtnis, Reaktionsgeschwindigkeit oder Koordination. Wenn Sie älter sind, kann das Schwindelrisiko steigen und damit auch die Fallgefahr. Verlängerte Nutzung bedeutet, dass Sie auf Entzugssymptome wie Schlafprobleme oder Reizbarkeit stoßen können – etwa 10 % der Nutzer entwickeln eine Abhängigkeit.
Cannabinoide können die Wirkung anderer Medikamente verstärken oder deren Abbau verzögern. Wenn Sie Blutgerinnungshemmer (z. B. Warfarin), Antiepileptika (z. B. Valproat), Immunsuppressiva (z. B. Tacrolimus) oder Schmerzmittel (Opioide und NSAIDs) nehmen, besteht ein Risiko.
Konsultieren Sie unbedingt Ihren Arzt, bevor Sie Cannabis zusammen mit anderen Medikamenten einnehmen.
Cannabis kann bei rheumatischen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis oder Polyarthrose entzündungshemmend, schmerzlindernd und muskelentspannend wirken. Besonders wenn herkömmliche Schmerzmittel nicht ausreichen, kann medizinisches Cannabis Ihre Beschwerden gezielt lindern und Ihre Lebensqualität verbessern.
Rheumatoide Arthritis ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, bei der Ihr Immunsystem die Gelenke angreift. Die Folge sind Schmerzen, Schwellungen und zunehmende Bewegungseinschränkungen.
Polyarthrose hingegen betrifft mehrere Gelenke gleichzeitig, entsteht meist durch Abnutzung und führt ebenfalls zu Schmerzen sowie Funktionseinbußen – insbesondere bei Belastung. Beide Krankheitsbilder verlaufen chronisch und können Ihre Lebensqualität stark beeinträchtigen.
Wenn Sie unter einer rheumatischen Erkrankung leiden und herkömmliche Therapien nicht ausreichend helfen, kann medizinisches Cannabis auf Rezept eine ergänzende Option sein. Der erste Schritt führt über Ihren behandelnden Arzt. Dieser prüft, ob die Voraussetzungen gemäß § 31 Abs. 6 SGB V erfüllt sind. Bei chronischen Schmerzen, Spastiken oder therapieresistenter Entzündung kann er ein entsprechendes Rezept ausstellen.
Die Kostenübernahme durch Ihre Krankenkasse erfolgt nach einem Antrag mit ausführlicher medizinischer Begründung. Sprechen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt gezielt auf die Option an – und lassen Sie sich zur individuell passenden Therapieform beraten.
Für eine individuell angepasste Therapie ist die Wahl der richtigen Sorte entscheidend. Auf der Kultivare-Übersicht von Cannamedical finden Sie verschiedene medizinische Cannabissorten, die sich hinsichtlich THC- und CBD-Gehalt unterscheiden und gezielt auf bestimmte Symptome abgestimmt sind.
Einen Überblick über alle verfügbaren Produkte bietet Cannamedical ebenfalls auf der Website. Wenn Sie bereits Patient sind oder eine Therapie planen, erleichtert Ihnen der Cannamedical Patientenausweis den Nachweis Ihrer Legalität im Alltag – etwa bei Polizeikontrollen oder Reisen innerhalb Deutschlands.
Arthrose und Arthritis zählen zu den häufigsten Gelenkerkrankungen, die Schmerzen, Entzündungen und Bewegungseinschränkungen verursachen können.
Arthrose ist ein degenerativer Gelenkverschleiß mit Knorpelabbau, meist durch Alterungsprozesse, Überlastung oder Fehlstellungen geprägt .
Arthritis dagegen beschreibt eine aktive Gelenkentzündung – oft autoimmune oder infektiöse Herkunft, wie bei rheumatoider Arthritis. Während Arthrose eher mechanisch bedingt schmerzt, zeigt sich Arthritis durch Schwellung, Rötung und Überwärmung.
Ihre Behandlung unterscheidet sich daher: Arthrose-Therapie setzt auf Belastungsentlastung, Bewegung und ggf. Knorpelschutz. Arthritis erfordert eine entzündungshemmende und immunmodulierende Therapie.
Kurkuma enthält den aktiven Stoff Curcumin, der antientzündliche Eigenschaften aufweist . Eine Studie zeigte bei Kniearthrose, dass Curcumin eine vergleichbare Wirkung wie Ibuprofen in vier Wochen erzielen konnte .
Dennoch fehlen großzahlige klinische Studien – deshalb sollten Sie Kurkuma ergänzend einsetzen, nicht als Ersatz für verschriebene Medikamente.
Gezielte Massagen fördern die Durchblutung in schmerzenden Gelenken, was Abtransport von Entzündungsstoffen und Nährstoffversorgung verbessert . Zudem lockern Massagen verspannte Muskeln, verringern Schmerzreize und unterstützen die Gelenkfunktion. Zwar heilt Massage keinen Knorpelverschleiß, sie begleitet aber konservative Arthrose-Therapien effektiv und trägt zur Beweglichkeit bei.
Im Folgenden finden Sie Antworten auf weitere Fragen zum Thema.
Cannabis kann bei Arthrose helfen, indem es die Schmerzen und Entzündungen in den Gelenken lindert. Der Wirkstoff Cannabidiol, der aus der Hanfpflanze gewonnen wird, hat entzündungshemmende Eigenschaften, die Schwellungen reduzieren können.
Die Vorteile von CBD bei Gelenkschmerzen umfassen die Linderung von Schmerzen und Entzündungen, die Verbesserung des Wohlbefindens und die mögliche Unterstützung der Schlafqualität bei älteren Menschen, die unter Arthroseschmerzen leiden.
Relevante Inhaltsstoffe von Cannabis für die Behandlung von Arthrose sind Cannabidiol (CBD) und Dronabinol. Diese Cannabinoiden sind bekannt für ihre schmerzlindernden und entzündungshemmenden Eigenschaften.
Die Wirksamkeit hängt von der Form ab. CBD-Produkte, wie CBD-Cremes oder Öle, können direkt auf die betroffenen Gelenke aufgetragen werden, während orale Einnahmen von Dronabinol ebenfalls wirksam sein können.
Ja, CBD gilt als sicher für ältere Menschen, solange die Dosis angemessen ist. Es ist jedoch ratsam, vor der Verwendung Rücksprache mit einem Arzt zu halten, insbesondere wenn andere Medikamente eingenommen werden.
Die Dosis von CBD sollte individuell angepasst werden. Es wird empfohlen, mit einer niedrigen Dosis zu beginnen und diese schrittweise zu erhöhen, bis die gewünschte Linderung der Arthroseschmerzen erreicht ist.
Ja, es gibt mehrere Studien und eine Meta-Analyse, die die Wirksamkeit von Cannabis und seinen Inhaltsstoffen gegen Gelenkschmerzen und Entzündungen unterstützen. Diese Studien zeigen positive Ergebnisse bei Patienten mit Arthrose.
Kühlende CBD-Produkte wirken durch die Bereitstellung einer sofortigen Erleichterung von Schmerzen und Schwellungen. Diese Produkte können entzündungshemmende Wirkungen haben und das Nervensystem beruhigen.
CBD ist nicht psychoaktiv und bietet schmerzlindernde und entzündungshemmende Vorteile, während THC psychoaktive Effekte hat. Beide können jedoch bei der Behandlung von Gelenkschmerzen hilfreich sein, wobei die Wahl von den individuellen Bedürfnissen abhängt.